Nachdem ein Bestand über mehrere Jahre gepflegt wurde (s. Pflege), findet die erste Durchforstung statt. Das Ziel einer Durchforstung ist es, ausgewählten Bäumen mehr Platz und Licht für ihre Krone zu geben. Es sind die Wertträger des Bestandes, die z.B. einen besonders hohen Wert für die Biodiversität haben, eine besonders hohe Holzqualität versprechen oder eine grosse Stabilität haben. Indem einzelne Bäume in deren direkten Nachbarschaft gefällt werden, können die Wertträger besser wachsen.
In der Durchforstung wird in der Regel zum ersten Mal der Vollernter eingesetzt. Für die Bewirtschaftung mit Maschinen (Vollernter und Forwarder) werden spätestens jetzt Rückegassen in den Waldbestand gelegt. Die Maschinen fahren ab der ersten Durchforstung bis zur Räumung des Bestandes (s. Lichtung / Räumung) auf diesen Rückegassen. Rückegassen sind im Gegensatz zu den «spaziergang-fähigen» Waldstrassen unbefestigt. Im Zeitraum zwischen den Durchforstungen wachsen sie zu, sodass sie manchmal nach ein paar Jahren für ein ungeübtes Auge kaum zu erkennen sind. Je nach Gelände und Bodenverhältnissen wird ein sogenannter Astteppich mit Nadelästen auf die Rückegassen gelegt, bevor die Maschinen darüberfahren. Auf diese Weise verteilt sich der Bodendruck der Maschine noch besser.
Ein Waldbestand wird rund alle fünf bis acht Jahre durchforstet.